NEWS von Samstag, 29.03.2014

Samstag, 30. März 2014
Stellungnahme des Vorstandes

Der Vorstand des Niederrheinischen Trabrennvereins sieht sich aufgrund von zahlreichen Veröffentlichungen vornehmlich im Internet dazu genötigt, auf diesem Wege einige Dinge klarzustellen und öffentlich seinen Standpunkt ganz deutlich zu beziehen.

Suggeriert wurde in einem einschlägigen Forum, dass Verantwortliche des Rennvereins in Dinslaken sich bei German Tote bezüglich einer Zusammenarbeit erkundigt hätten. Das entspricht nicht den Tatsachen. Richtig ist vielmehr, dass sich German Tote mit einem Angebot an den 1. Vorsitzenden des Vereins gewandt hat. Fakt ist, dass der Niederrheinische Trabrennverein froh ist, in diesen schwierigen Zeiten überhaupt noch Trabrennen veranstalten zu können. Maßgeblicher Dank gebührt dabei in erster Linie der Familie Herz und deren Engagement mit der Firma Win Race. Schon 2008 hätte es ohne die umfangreiche Hilfe aus Hamburg für den deutschen Trabrennsport düster ausgesehen. Die Finanzierung der Totalisatortechnik und der TV-Bilder wurde ab dem 1. Januar 2008 durch Win Race gewährleistet.

Auch nach dem unsäglichen Urteil des Bundesfinanzhofes – Satzungsverstoß in Bezug auf Zuchtförderung, Nichtanerkennung der HVT-Abgabe als Betriebsausgabe -, welches die zwangsläufige Insolvenz des Trabrennvereins Dinslaken e.V. nach sich zog, war die Unterstützung für den neugegründeten Verein recht übersichtlich. Bekanntlich wurde nach langem Hin und Her und einer Anhörung des 1. Vorsitzenden des neugegründeten Rennvereins vor dem Stadtrat ein neuer Pachtvertrag abgeschlossen. Die endgültige Genehmigung erfolgte am 23. März 2010 allerdings nur unter zwei Auflagen:

  1. Schriftliche Beibringung einer Erklärung des zuständigen Ministeriums, dass der neugegründete Verein Spiel 77-Gelder erhält;
  2. Schriftliche Beibringung einer 2-jährigen Bürgschaft übernommen von der Win Race GmbH.   

So etwas vergessen wir nicht.

Uns ist daher vollkommen unverständlich, warum es derzeit in gewissen Kreisen, die doch Interesse am Fortbestand des Trabrennsportes haben sollten, offenbar Mode geworden ist, sich abfällig über das Herz/Win Race-Umfeld zu äußern. Der aktuelle Startpferdebestand lässt in Westdeutschland keine 90 Renntage pro Jahr mehr zu. Diese Anzahl konnte schon im Vorjahr nicht erreicht werden. Es wäre unredlich, diesen Gegebenheiten bei der Planung keine Rechnung zu tragen. Niemandem ist mit einer unseriösen Planung gedient, die mehr Renntage vorsieht, als abgehalten werden können, denn es gibt unter den Rennbahnen in Westdeutschland keinen Verdrängungswettbewerb. Unter Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen, aber auch unter Beachtung wirtschaftlicher Überlegungen, war ein reduziertes sportliches Angebot 2014 für den Niederrheinischen Rennverein geradezu ein Muss, zumal durch Gelsenkirchen und Mönchengladbach bereits ein überwiegender Teil der überhaupt realisierbaren Termine abgedeckt war. Nur mit ausreichend besetzten Renntagen – eine bestimmte Anzahl von Rennen und Startern – lässt sich in Dinslaken kostendeckend arbeiten. Negative Erfahrungen der Vergangenheit mit schmal besetzten Renntagen haben diese Einsicht nur bestärkt.

Unser Antrieb ist es, eine intakte Anlage für eine hoffentlich bessere Zukunft des Trabrennsports zu sichern. Es existiert ein langfristiger Pachtvertrag, der Sicherheit gibt. Natürlich gibt es in Dinslaken Begehrlichkeiten, das Gelände am Bärenkamp anderweitig zu nutzen. Mit einem zudem durch Optionen ausgestatteten Pachtvertrag und realistischem Wirtschaften (bereits seit längerem erfolgt überdies die Generierung von Erträgen jenseits des Rennsports durch vielfältige Nutzung des Geländes und der Tribünen) sollte es aber möglich sein, die Trabrennbahn in Dinslaken noch lange zu erhalten. Der Vorstand des Niederrheinischen Trabrennvereins würde sich freuen, wenn er von jedem Trabrennsportfreund in diesem Handeln unterstützt wird. Wir wissen, dass wir eine Solidarität der Familie Herz und Unterstützung durch die Firma Win Race nicht einfordern müssen, denn solches haben wir in der Vergangenheit erlebt. In Hamburg wird auch nicht regional, sondern überregional gedacht. Der deutsche Trabrennsport hat dann eine Zukunft, wenn er in seiner Gänze gestärkt wird – und das betrifft jede Region Deutschlands.

Niederrheinischer Trabrennverein Dinslaken e.V.

gez. Theo Lettgen, 1. Vorsitzender